
„SHINRIN-YOKU“ – „Waldbaden“ ist in Japan ein beliebtes Freizeitvergnügen. 1982 führte das Forstamt des fernöstlichen Landes den Begriff ein; Ziel war es, die japanische Bevölkerung dazu zu bewegen, mehrtägige Waldausflüge zu unternehmen.
Der Gesundheit zuliebe!
Tatsächlich konnten Wissenschaftler der Nippon Medical School in verschiedenen Studien inzwischen belegen, dass Aufenthalte im Wald nicht nur die Stresshormone im Blut senken, sondern auch immunstärkend und krebsvorbeugend wirken.
Drei bis vier Stunden an drei aufeinanderfolgenden Tagen im Wald, so die japanischen Wissenschaftler, reichen aus, um die Aktivität unserer „Killerzellen“ um sagenhafte 50 Prozent ansteigen zu lassen. Diese Zellen befördern Viren aus unserem Körper hinaus und töten Tumorzellen ebenso wie potenzielle Krebszellen. Zudem aktivieren die Bäume während des Drei-Tage-Ausflugs auch das Anti-Krebs-Protein Perforin, das in bösartige Zellen einbricht und diese durch weitere Enzyme von innen zerstört. Auslöser für den gigantischen Anstieg der Killerzellen und des Perforins sind sogenannte Terpene, gasförmige chemische Substanzen, die eigentlich dazu dienen, das Immunsystem der Bäume zu schützen, falls sich ihnen Schädlinge nähern. Offenbar springt auch unser Immunsystem auf Terpene an.
Im Rahmen weiterer Studien wollen die japanischen Forscher nun klären, ob man diese heilsame Substanz auch über die Haut und nicht nur über die Atmung aufnehmen kann. Dann wäre es sinnvoll, nicht nur im Wald zu wandern, sondern dabei auch den einen oder anderen Baum zu umarmen denn die Terpene sitzen nicht nur in den Blättern und Nadeln, sondern auch in der Rinde.
Quelle: P.M .10/2015